Auf das Unangenehme zugehen
Auf das Unangenehme zuzugehen führt zu dem Herzen von breathworks, dem liebevollen Akzeptieren.
Aber es gibt wohl niemanden, dem dieser
Schritt leicht fällt. Jedoch gibt es viele, denen der Schritt,
einmal getan - so gut es eben geht - das Tor zu einer neuen und reicheren Welt geöffnet hat.
Dass dieser Schritt bei
breathworks als ein so wichtiges Kernelement erkannt wurde ist der Verdienst von Vidyamala,
geboren aus ihrer eigenen schmerzhaften Erfahrung.
Deswegen möchten wir sie in dieser Woche selber zu Wort kommen lassen:
Ich kann den Schmerz nicht weg machen, aber
meine Antwort darauf kann ich verändern. Meine Motivation, eine kreative
und positive Handlungsmöglichkeit zu finden ist extrem hoch. Aber die Notwendigkeit kreativ zu handeln geht uns alle an.
Bei mir ist es nur wegen meiner Umstände besonders offensichtlich.
Das sind große Themen, aber ich bin dennoch
froh, dass ich mich ihnen, trotz des inneren Kampfes den sie hervorriefen,
stellen musste. Gäbe es eine Alternative, dann hätte ich nicht die Stärke, um mich für eine solche Intensität zu entscheiden.
Und doch, selbst wenn das seltsam klingen sollte, ist es genau dieser Schmerz, der mir zwar das Leben schwer macht,
der mich aber auch näher an die Wahrheit über das menschliche Sein bringt. Das ist es, was diese Fragen lebendig hält. Manchmal fühle ich mich an diese Fragen, über die Natur des Lebens und des
menschlichen Leidens, wie gefesselt.
Je mehr ich aber diese Fragen anpacke und tiefer in sie eindringe, umso näher komme ich dem Gefühl mit dem Leben,
so wie es nun mal ist, besser auszukommen. Ich finde dann Frieden und kann verstehen.
Wenn wir lernen, allem was uns begegnet mit
Mut, Würde und Ehrlichkeit entgegenzutreten,
dann wird unsere Praxis ein echtes und zupackendes Training. Dieses Training kann uns dann dabei helfen,
uns auf alle Aspekte des menschlichen Seins mit einem weiten Herz einzulassen, sei es nun das Tragische oder das Schöne.
(Vidyamala Burch, Being Here, 2006)
Liebe Grüße
Abhayada